Das Institut für Kommunikationswissenschaft ist im Besitz des wissenschaftlichen Nachlasses des 1982 verstorbenen Bonner Kommunikationswissenschaftlers Gerold Ungeheuer, der von 1967 bis 1982 das Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik der Universität Bonn geleitet hat. Gerold Ungeheuer zählt in Deutschland zu den Pionieren im Forschungsfeld der interpersonalen Kommunikationsforschung. Bereits Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre entwickelte er die zentralen Begriffe einer grundlagenorientierten Kommunikationsforschung sowie ein interdisziplinäres und problemorientiertes Fachverständnis, welches sich gerade nicht über eine Ein- oder Ausgrenzung kommunikationsbezogener Untersuchungsgegenstände bestimmt. Zentral für die so entworfene Kommunikationsforschung ist ihre Sichtweise auf die Ganzheitlichkeit der kommunikativen Prozesse. Dieser integrative und problemorientierte Zugriff auf Kommunikation ist bis heute ein wichtiges Fundament der theoretischen und empirischen Arbeit am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität-Duisburg-Essen. Der wissenschaftliche Nachlass umfasst hand- und maschinenschriftliche Skripte, Notizen, Zeichnungen, Korrespondenzen sowie bibliographische Aufzeichnungen aus den Jahren 1954 bis 1982. Mit der bereits im Jahr 1983 von Prof. H. Walter Schmitz vorgenommenen Sichtung und Ordnung der schriftlichen wissenschaftlichen Dokumente des nur knapp ein Jahr zuvor verstorbenen Bonner Kommunikationswissenschaftlers wurde die Absicht verfolgt, für die Sortierung und Katalogisierung vor allem inhaltliche Ordnungskriterien zu setzen, die es ermöglichen sollten, zum damaligen Zeitpunkt noch unpublizierte Arbeiten – von denen aber bereits gesagt werden konnte, dass sie postum veröffentlicht werden sollten, etwa im Bereich der Kommunikationsforschung, der Phonetik und der Linguistischen Datenverarbeitung – besonders detailliert zu erfassen und zu beschreiben. 2013 wurde zwischen der Witwe von Gerold Ungeheuer und dem Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Duisburg Essen ein Nachlassvertrag geschlossen.
Das Nachlassmaterial ist nach den folgenden im Wesentlichen inhaltlich und sachlich bestimmten Gesichtspunkten rubriziert: Diplomarbeit Phonetik (und Mathematik) Kommunikationsforschung (und Linguistische Datenverarbeitung) Studien zur cognitiosymbolica sowie zur Begriffs- und Wissenschaftsgeschichte (aus der Zeit zwischen 1977 und 1982). Das Nachlassmaterial umfasst 22 Boxen. In den Boxen sind die Materialien bzw. Materialkomplexe in Mappen gebündelt, die zwar nicht in allen Fällen, aber doch in einer Vielzahl der Fälle selbst von Ungeheuer in eben jenen Mappen aufbewahrt wurden. Um die Nutzung des Nachlasses bzw. das Auffinden von Material zu erleichtern, wurde eine Kartei zum Inhalt der 22 Boxen angelegt.
Via Radar zugänglich sind neben den authentischen Digitalisaten alle schriftlichen Dokumente des Nachlasses, ein Wegweiser zum Auffinden des Nachlassmaterials, Karteikarten zum Inhalt der Boxen sowie eine Liste der Lehrveranstaltungen Gerold Ungeheuers (1963 -1982). Diese Dateien befinden sind im Datenpaket: "Zur Nutzung des digitalisierten wissenschaftlichen Nachlasses von Prof. Dr. Gerold Ungeheuer".